Beteiligt

“PARTICIPATION: Worship offers a hands-on, multi sensory, participatory act of community.” 

Beteiligung ist aktiv

Was bedeutet Beteiligung für Dich? Wie sieht sie in Deinem Leben aus?

In dem Begriff steckt ja schon das Wort Teil drin. Bei Beteiligung geht es folglich darum, dass wir an etwas Teil-nehmen oder Teil-haben. 

Dieses “etwas” kann ganz unterschiedlich aussehen. Als Menschen sind wir ganz natürlich in eine Vielzahl von Umgebungen eingebunden, die mehr oder weniger groß sind: unsere Familien, Freundeskreise, Kollegen, Vereine, Interessensgruppen, Kirchengemeinden, gesellschaftliche oder politische Bewegungen, Länder, Kulturen… In all diesen Bereichen gibt es wiederum Treffen, Veranstaltungen und Aktionen, einfach zum Spaß oder für einen bestimmten (guten) Zweck.

Dementsprechend haben wir heute sehr viele Berührungspunkte, unheimlich viele Möglichkeiten, uns an etwas zu beteiligen. Ich glaube, bei Beteiligung geht es deshalb vor allem um eine aktive Teilnahme, darum selbst tätig zu werden, nicht einfach nur ums Dabeisein. Denk mal an Dein Umfeld und die verschiedenen Bereiche, aus denen es besteht. In welche bringst Du Dich aktiv ein? Und wo genießt Du eher das, was andere für Dich gestalten?

Sowohl aktive als auch passive Teilnahme haben ihre Vor- und Nachteile. Insbesondere erlaubt die aktive Beteiligung Einflussnahme. Wir können etwas mitgestalten, Entscheidungen treffen, die etwas bewirken, also etwas verändern. Oder eben etwas erhalten und schützen, wenn das unser Anliegen ist. Dafür ist aktive Teilnahme auch mit Kosten verbunden: Energie, Zeit, vielleicht Finanzen… Das verhält sich bei der passiven Teilnahme genau umgekehrt. Wir müssen nicht so viel investieren, sondern profitieren von dem, was andere leisten (z.B. als Besucher von Veranstaltungen im Gegensatz zum Organisator). Dafür haben wir dann keinen Gestaltungsspielraum. Ich denke, beides ich wichtig und auf seine Art bereichernd.

Beteiligung geschieht mit voller Absicht

Aufgrund der vielen Möglichkeiten müssen wir Entscheidungen treffen, wo wir uns beteiligen möchten und wo nicht. Unsere Zeit ist begrenzt. Unsere Kraft ist begrenzt. Unsere Mittel sind begrenzt. Wir können nicht überall dabei sein. Das bedeutet, wir müssen eine Auswahl treffen: Was ist mir wichtig genug, was erachte ich als sinnvoll genug, um mich zu beteiligen?

Am Anfang der Beteiligung stehen die Entscheidung, die Hingabe, die Einsatzbereitschaft. Ohne sie ist keine Beteiligung möglich. Damit ist der stärkste Teil der Beteiligung zunächst unsichtbar. Erst danach sieht man an unserem Verhalten, woran wir teilnehmen.

Allerdings kann man hier nicht nur die Sachen unterscheiden, an denen wir uns beteiligen, sondern auch auf die Motivation, warum. Sind wir durch Sorge oder Angst motiviert? Beispielsweise welchen Auswirkungen nachfolgende Generationen ausgesetzt sind, wenn wir Menschen in Sachen Umweltschutz nicht einen Zahn zulegen? Sind wir durch Wut und Entsetzen motiviert, z.B. weil Mitmenschen aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe Gewalt erleiden oder sogar sterben? Sind wir durch Glauben und Hoffnung motiviert, dass sich etwas ändern kann, dass unsere Stimme Kraft hat? 

Wofür machst Du Dich stark? Und warum genau dafür?

Beteiligung verbindet

In der Regel legen wir unseren Fokus auf Dinge, die uns wichtig sind. Für mich ist das z.B. mein Tenniskurs, bei dem ich Wert darauf lege, Verbindlichkeit zu zeigen und beim Spielen mein Bestes zu geben. Oder meine Hochschulgruppe, in die ich mich gerne einbringe, für sie backe, bete oder organisatorische Aufgaben übernehme. Wir identifizieren uns mit dem, woran wir uns beteiligen, weil wir auf die Sinnhaftigkeit dahinter vertrauen. Und das ist schön, denn wir werden dadurch Teil eines Ganzen, zusammen mit den anderen, die ebenfalls mitmachen. Das bedeutet, dass Beteiligung Zugehörigkeit schafft: Hier sind Leute, die meine Interessen teilen.

Dabei ist Einheit mehr als nur ein gemeinsames Ziel verfolgen (oder einem gemeinsamen Feind entgegensehen). Bei Einheit geht es um völlige Übereinstimmung – quasi wie Eins-Sein. Egoistische Gedanken haben keinen Platz, wenn wir uns darauf fokussieren.

Anbetung als Akt der Beteiligung

Es gibt so viele Formen von Beteiligung, so viele schöne Dinge, an denen man sich beteiligen kann. Wir als Gemeinde möchten uns vor allem an dem beteiligen, was ewig Bestand hat: Gott und sein Reich. Die Bibel (und im übrigen auch die Wissenschaft) sagt uns, dass es die Welt, wie wir sie kennen, eines Tages so nicht mehr geben wird. Doch Gott bleibt bis in Ewigkeit und er verändert sich nicht. Deshalb lohnt es sich, in ihn zu investieren!

Ein Weg dazu ist die Anbetung. Was meint Anbetung? Dass wir Gott in seinem Wesen so erkennen, wie er ist, und dass wir seine Güte und Herrschaft in unserem Leben anerkennen. Hier kommt übrigens wieder das Vertrauen ins Spiel, dass es sich lohnt, in Gott und ein Leben mit ihm zu investieren. 

Auch in der Anbetung können wir uns aktiv oder passiv beteiligen. In der Bibel werden wir zur aktiven Teilnahme aufgefordert: 

“Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe. Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.”

(Römerbrief 12,1-2; https://www.bibleserver.com/HFA/R%C3%B6mer12%2C1-2).

Anbetung ist also ein Ausdruck unserer Herzenshaltung. Wir haben erlebt und erkannt, dass Gott barmherzig ist. Aus Dankbarkeit überlassen wir ihm das Sagen und richten uns nach seinem Willen aus, weil wir glauben, dass sein Wille vollkommen ist und unser eigener nicht. 

In der Bibel wird an verschiedenen Stellen deutlich, dass es Gott bei der Anbetung viel mehr um unser Herz geht als um äußere Formen, beispielsweise wenn es um Opfergaben geht, die die Menschen Gott widmen, um ihre Verehrung ihm gegenüber auszudrücken (https://www.bibleserver.com/HFA/Hosea6%2C6; https://www.bibleserver.com/HFA/2.Korinther9%2C7). 

Musikalische Anbetung

In unseren Gottesdiensten praktizieren wir Anbetung u.a. in Form von Gebeten und Liedern. Wir drücken unsere Anbetung gegenüber Gott mit Worten aus. Doch auch unser Körper kann zum Einsatz kommen, z.B. indem wir die Hände zu ihm hin heben, uns hinknien, den Kopf beugen, tanzen… So wie Gott unendlich facettenreich ist, kann auch unsere Anbetung verschiedenste Formen annehmen. Auch hier gilt: wir können aktiv oder passiv dabei sein, aber entscheidend ist unsere Herzenshaltung, nicht einzelne Sätze oder Bewegungen.

Weißt Du, warum ich musikalische Anbetung als einen Akt der Beteiligung sehe? Erstens handeln wir dabei aktiv. Zweitens handeln wir absichtsvoll, aus dem Bewusstsein heraus, dass Gott alle Ehre verdient und dass es sich lohnt, mit ihm und für ihn zu leben. Und drittens sind wir in der Anbetung verbunden. Wir beten gemeinschaftlich an, wir teilen die Liebe zu Gott, wir singen die Lieder im Einklang miteinander. 

Wenn Du auch Interesse daran hast, Dich an Gott zu beteiligen, oder herauszufinden, wie wir das sonst noch leben, lade ich Dich herzlich ein, unseren Gottesdiensten einen Besuch abzustatten [Link]. Dort kannst du mehr erfahren, uns Fragen stellen und selbst erleben, wie wir Anbetung gestalten. Gott lädt Dich nämlich ein, zu ihm zu gehören und ihm Dein Leben anzuvertrauen. Deshalb freuen wir uns, Dich mal bei uns begrüßen zu dürfen! 

Foto von Tim Marshall auf Unsplash